Buff gibt im Abstiegskampf auf

Quelle WAZ 04.04.22

Damenhandball/Oberliga. SG ETSV Ruhrtal wirft beim 27:30 gegen Hahlen Neun-Tore-Polster weg

Im Spielaufbau am Ende überfordert: Maike Behler.                                              <b>Haumann</b>

Im Spielaufbau am Ende überfordert: Maike Behler. Haumann

Witten Haben die Handballerinnen der SG ETSV Ruhrtal am Sonntag die letzte Chance kläglich verspielt, in der Oberliga zu bleiben? Es sieht ganz danach aus, denn nach dem desaströsen Ende der Partie gegen den TSV Hahlen, die man mit 27:30 (18:13) verlor, sagte Trainer Daniel Buff niedergeschlagen: „Das war’s.“

Nach dem Abpfiff herrschte eine Stimmung, als sei der Abstieg jetzt schon besiegelt, vier Partien vor dem Saisonende. Hahlen zog in der Tabelle an den Wittenerinnen vorbei, feierte seinen Erfolg ausgelassen. Einen, der nach knapp 40 Minuten eigentlich völlig illusorisch schien, denn die SG ETSV Ruhrtal machte bis dahin ein richtig gutes Spiel, führte bereits mit 23:14. Was dann aber in der verbleibenden Spielzeit geschah, machte den zum Saisonende scheidenden Trainer fassungslos. „Sowas hab’ ich in meiner ganzen Handball-Laufbahn noch nicht erlebt.“

Die SG-Damen hinterließen in Abschnitt eins einen richtig guten Eindruck, nutzten ihre Chancen konsequent und packten in der Deckung beherzt zu. So wuchs der Vorsprung zusehends, beim 8:4 (11.) von Hannah Trippe waren es erstmals vier Treffer Differenz, kurz vor dem Seitenwechsel hieß es dann sogar mal 17:11 nach vier Wittener Toren in Serie.

Nach besagtem 23:14 (38.) aber gab’s einen gewaltigen Bruch im SG-Spiel. Möglich, dass es auch an den Wechseln lag, die der Trainer jetzt vornahm. Er tauschte die Torhüterinnen, löste die gut aufgelegte Eyleen Karwat ab und brachte Sarah Richter. Noch gravierender wirkte sich der Wechsel bei den Feldspielerinnen aus. Die agilen Kathrin Lünemann und Lucy Peter mussten fortan auf der Bank versauern – und sahen zu, wie der Vorsprung immer weiter schmolz.

In der 53. Minute schaffte Hahlen tatsächlich den 24:24-Ausgleich, hatte jetzt reichlich Oberwasser. Bei der SG-Sieben merkte man die Verunsicherung. Daniel Buff schaffte es nicht, sein Team wieder auf Kurs zu bringen, ließ die anfangs so gut harmonierende Formation nicht mehr gemeinsam aufs Feld. Den Abschlüssen fehlte jetzt die letzte Konsequenz, und selbst Maike Behlers 26:26 (58.) brachte kein Aufbäumen mehr. Hahlen legte noch vier Treffer nach, die SG war geschlagen – und am Boden zerstört. „Das war eine der bittersten Niederlagen überhaupt“, so Buff gefrustet. osi

SG ETSV Ruhrtal: Karwat, Mühlhaus, Richter; Trippe (1), Behler (7/4), Lukas, Nina Schmidt (3), Reibold (4), Kurzeja (3), Karabatic (3), Peter (2), Lewe, Nicole Schmidt (3), Lünemann (1).

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