Buff-Sieben in Netphen glücklos
Quelle WAZ 20.09.2021 / Schinkewitz
Damenhandball/Oberliga. In einem von den Defensivreihen geprägten Spiel unterliegt die SG ETSV Ruhrtal denkbar knapp mit 18:19. Koopmann wirft sieben Tore

Dafür, dass Trainer Daniel Buff seine SG ETSV Ruhrtal vor dem Gastspiel beim TV Einigkeit Netphen als klaren Außenseiter deklariert hatte, wurde es am Sonntag ein ziemlich ausgeglichenes Duell. In dem die Wittenerinnen letztlich nicht das entscheidende Quäntchen Glück hatten und hauchdünn mit 18:19 (9:10) unterlagen.
„Das war hier wirklich ein Spiel auf Augenhöhe, wir waren absolut ebenbürtig – auch in dieser Besetzung“, erklärte der SG-Coach, der nicht nur Regisseurin Maike Behler und Allrounderin Lucy Peter ersetzen musste, sondern nach der kurzfristigen Absage von Verbandsliga-Torfrau Madita Mühlhaus, die eigentlich hatte aushelfen sollen, noch ohne eine weitere Option auskommen musste. Allerdings machte SG-Torfrau Eyleen Karwat eine glänzende Partie in Netphen, avancierte zu einer der besten Akteurinnen bei den Blau-Weißen.
Die sich von Beginn an ganz fokussiert präsentierten, ihre Chance immer wieder suchten gegen die heimstarken Siegerländerinnen. Nach zehn Minuten lag die SG ETSV Ruhrtal mit 5:2 vorn, wartete mit vier verschiedenen Torschützinnen auf. Von dem hochgelobten Netphener Rückraum war am Sonntagnachmittag nicht allzu viel zu sehen – bzw. die Wittener Defensive schirmte die TVE-Werferinnen konsequent ab. „Im Deckungszentrum haben das vor allem Norina Migat und Hannah Trippe sehr gut gemacht“, lobte der Wittener Trainer.
Da sich sein Team offensiv aber zunehmend schwerer tat, wurde das Duell zu einer „regelrechten Abwehrschlacht“, wie der 40-Jährige feststellte. Netphen wühlte sich immer wieder im Eins-gegen-eins durch, erhielt insgesamt neun Siebenmeter zugesprochen, die Elena Sturm für die Gastgeberinnen allesamt verwandelte. Nachdem man mit einem 10:9 für den TV Einigkeit die Seiten gewechselt hatte, setzte sich Netphen zunächst auf 15:12 (44.) ab. Doch nur drei Minuten später war die SG ETSV Ruhrtal wieder dran – 15:15. Eine herbe Schwächung allerdings, dass Kreisläuferin Pia Telaar nach einem resoluten Einsteigen vom Feld gestellt wurde (47.).
In der Schlussphase beherrschten wieder die Abwehrreihen die Partie. Bei den Wittenerinnen sorgte jetzt Julia Koopmann mit schönen Treffern aus der zweiten Reihe dafür, dass ihr Team dran blieb. In der 55. Minuten besorgte sie mit ihrem siebten Tor an diesem Tag das 18:18. Ein weiterer Siebenmeter für Netphen bedeutete dann aber das 19:18 (56.), zugleich schon der letzte Treffer der Begegnung. In der Schlussminute hatte Witten noch mal den Ball, doch die Schiedsrichter pfiffen eine Aktion von Kathrin Lünemann wegen eines vermeintlichen Schrittfehlers ab – somit war die letzte Gelegenheit dahin.
SG: Karwat; Trippe (1), Lukas, Koopmann (7/3), Reibold (4), Kurzeja (1/1), Herrmann, Karabatic, Nicole Schmidt (2), Lünemann (2), Telaar (1), Migat (1).
Spielfilm: 2:1, 2:5 (10.), 6:5, 6:8 (22.), 9:8, 10:9 (HZ); 13:11, 15:12 (44.), 15:15, 17:17 (49.), 18:18, 19:18 (56.).